NS-Opfer unter Vorbehalt : homosexuelle Männer in Berlin nach 1945
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Title
NS-Opfer unter Vorbehalt : homosexuelle Männer in Berlin nach 1945
Description
<<Die Hitlerei vernichtet mich erst jetzt... >>
Mit diesen Worten gab der Jurist Dr. Kurt Gudell 1952 seiner Wut und Verzweiflung Ausdruck, als Opfer der nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung weiterhin ausgegrenzt und abgewiesen zu werden. Nach KZ-Haft, Strafverfolgung durch die NS-Justiz, Ausbürgerung, Vermögensentzug und Emigration litt er an gesundheitlichen Schäden, war verarmt und wurde zudem gehindert, seinen Beruf auszuüben. Denn er galt als <<rechtmäßig bestrafter Krimineller>>.
Vergeblich kämpfte er um die Aufhebung des NS-Urteils. Seine Vorstrafe wiederum war Ausschlußgrund, um an den Entschädigungsleistungen für NS-Opfer teilzuhaben- ein Teufelskreis, als dessen Hauptursache die Fortgeltung des nationalsozialistischen Sonderstrafrechts gegen Homosexuelle festzustellen ist. Zu diesem Ergebnis kommt die Berliner Studie zum Schicksal verfolgter Homosexueller nach 1945.
Mit diesen Worten gab der Jurist Dr. Kurt Gudell 1952 seiner Wut und Verzweiflung Ausdruck, als Opfer der nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung weiterhin ausgegrenzt und abgewiesen zu werden. Nach KZ-Haft, Strafverfolgung durch die NS-Justiz, Ausbürgerung, Vermögensentzug und Emigration litt er an gesundheitlichen Schäden, war verarmt und wurde zudem gehindert, seinen Beruf auszuüben. Denn er galt als <<rechtmäßig bestrafter Krimineller>>.
Vergeblich kämpfte er um die Aufhebung des NS-Urteils. Seine Vorstrafe wiederum war Ausschlußgrund, um an den Entschädigungsleistungen für NS-Opfer teilzuhaben- ein Teufelskreis, als dessen Hauptursache die Fortgeltung des nationalsozialistischen Sonderstrafrechts gegen Homosexuelle festzustellen ist. Zu diesem Ergebnis kommt die Berliner Studie zum Schicksal verfolgter Homosexueller nach 1945.
Creator
Andreas Pretzel